Man hat Schnee und Kälte durchgestanden. Gewartet, bis die Bäume erst kahl und dann wieder grün wurden. Sie vermisst, seit letzten Sommer die letzte Band die letzte Note gespielt hat. Gedacht, sie kommt nie: die nächste Openair-Saison. Doch nun steht sie vor der Tür und man selber vor dem leeren Rucksack und kann sich beim besten Willen nicht mehr erinnern, was da alles reingehört. Ausser Bier natürlich. Und das Ticket vielleicht. Wir wüssten da noch ein, zwei weitere Dinge, die zur Grundausstattung für jeden Festival-Besucher gehören.
1. Zelte
So romantisch sich eine Nacht unter freiem Himmel auch anhören mag, spätestens bei Regen, erbarmungslosem Sonnenschein, eisiger Kälte oder einer Horde torkelnder Festival-Besucher ist man froh um ein schützendes Zelt. Der erfahrene Openair-Gast weiss allerdings: Wetter und betrunkene Musikfans können ein Zelt ganz schön in Mitleidenschaft ziehen. Schade, wenn man da seinen halben Lohn in eine teure Camping-Behausung gesteckt hat, die danach ruiniert ist. Zum Glück ist das nicht nötig, denn qualitativ hochstehende Zelte mit Platz für zwei bis sechs Personen gibt es auch fürs kleine Portemonnaie.
2. Schlafsäcke und -matten
Auch das beste Zelt nützt nichts, wenn man sich darin direkt auf den Boden legen muss. Eine angenehme Unterlage ist Pflicht. Praktisch sind kleine, aufrollbare Schlafmatten, noch etwas bequemer Luftmatratzen. Aber das A und O ist ein guter Schlafsack. Viele haben einen Dreijahreszeitenschlafsack zu Hause, der natürlich auch für Festivals geeignet ist. Wer allerdings öfters Openairs besucht, sollte den Kauf eines Sommerschlafsacks in Erwägung ziehen. Dieser ist kleiner, leichter und hält die nächtliche Kälte fern, ohne zu warm zu geben.
3. Pavillons
Unverzichtbar und auf keiner Checkliste fehlen darf natürlich ein Pavillon, unter dem man die Konzerte geschützt vor der brennenden Sonne oder lästigem Regen geniessen kann. Von mühsamem Geschleppe und Geschraube braucht man sich dabei nicht abschrecken lassen. Denn viele Pavillons lassen sich ganz einfach zusammenfalten, in einer Tasche verstauen und vor Ort mit wenigen Handgriffen wieder aufstellen.
4. Stühle
Das lange Stehen und viele Tanzen am Openair macht ganz schön müde. Deshalb ist der Komfort, der einem ein Camping-Stuhl bringen kann, mehr als willkommen, denn tolle Musik lässt sich zur Abwechslung auch mal sitzend geniessen. Vom simplen kleinen Hocker über Sessel mit Armlehne bis zur ausgeklügelten Tischgarnitur aus ausklappbaren Bänken samt Tisch – der vom Festival gezehrte Körper freut sich über jede Entspannung. Notfalls tuts natürlich auch eine Picknickdecke. Für die wahren Profis unter den entspannten Festival Geniessern darf spätestens seit letztem Jahr das Air Sofa auf keinen Fall fehlen!
5. Outfits
Auf die Checkliste des Optimisten gehören sicher Sonnenhut und -brille sowie Badehose oder Bikini. Auf die Packliste des Realisten eher Pelerine und Gummistiefel. Denn Festival-Kleidung muss vor allem eines sein: praktisch. Deshalb greift man auch lieber zur Hüft- statt zur Handtasche, um die wichtigsten Habseligkeiten stets bei sich tragen zu können. Für ein bisschen Style ist natürlich trotzdem Platz, denn Festivals sind die Gelegenheit, alle Hippie-Kleidungsstücke aus dem Schrank zu holen – je mehr Federn, desto besser. Und wer’s lieber Ausgefallen mag, kann in einem crazy Kostüm punkten. Das hilft auch, wenn man sich in der Menschenmenge verliert. “Hey, hast du ein Krokodil gesehen?”
6. Elektronik
Wenn es einen Ort gibt, an dem man nicht den ganzen Tag am Smartphone zu hängen braucht, ist es sicher ein Festival. Doch wenn man seine Freunde irgendwo in der Menge verliert oder ein Foto vom Konzert schiessen will, ist es eben doch unerlässlich. Deshalb gehört auch das Handy ins Openair-Gepäck. Dazu kommt noch eine Powerbank. Schliesslich sind Gelegenheiten zum Natel-Aufladen rar. Damit man nicht nur bei den Konzertbühnen, sondern auch beim Zelt in Partystimmung kommt, bringt man am besten ein paar kleinen Boxen mit, die man mit dem Handy verbinden kann. Taschen- oder Stirnlampen leuchten den Weg, wenn man nachts auf der Suche nach dem eigenen Zelt oder der Toilette übers Festivalgelände irrt.
7. Hygieneartikel
Hygiene und Openairs – kein einfaches Thema. Schliesslich sind die Schlangen vor den Duschen oft so lang, dass man es sich zweimal überlegt, ob man sich da wirklich anstellen soll. Deshalb ist Deo vollkommen unerlässlich. Die anderen Festivalbesucher werden es euch danken. Duschgel und Seife gehören allerdings auch ins Necessaire. Schafft mans tatsächlich nicht unter die Dusche, kann man sich mithilfe eines Waschlappens nämlich an den Waschbecken eine Katzenwäsche verpassen. Manchmal passt dort sogar der Kopf drunter, dann ist sogar Haarewaschen möglich. Natürlich unentbehrlich ist auch die Zahnbürste, damit du auch beim Mitsingen einen frischen Atem hast. Damit kann man auch ohne Wasser gegen fettige Haare vorgehen. Bürste und Haargummis erledigen den Rest. Apropos Gummis: Auch Kondome gehören ins Festivalgepäck. Sie werden an Infoständen zwar oft gratis verteilt – aber will man es wirklich darauf ankommen lassen? Das Gleiche gilt für Toilettenpapier: Das hat es zwar meistens, aber man packt lieber noch eigenes ein, einfach um sicherzugehen. Wenn man es nicht braucht, kann man es wie Küchenpapier verwenden, was auch immer praktisch ist. Nicht fehlen darf schliesslich auch ein kleines Erste-Hilfe-Paket: Schmerztabletten und andere benötigte Medikamente, (Blasen-)Pflaster und eine Pinzette. Am besten wirfst du auch noch Sonnencrème und Insektenschutz in den Rucksack.
8. Verpflegung
Wer nicht immer an den teuren Ständen essen will, sollte eigene Verpflegung mitbringen. Das Essen sollte möglichst nicht verderblich sein, das heisst Dosen- und Tütenfutter, dunkles Brot und Co., dafür eher auf Produkte wie Milch oder Käse verzichten. Wer kochen möchte braucht zudem einen Grill samt Kohle oder einen Campingkocher. Am besten informiert man sich vorab, was auf dem Festivalgelände überhaupt zugelassen ist. Denn es gibt Openairs, die das Grillieren nicht zulassen. Weiter brauchst du Plastikgeschirr samt Besteck und Bechern. Wenn es kein Wegwerfgeschirr ist, solltest du auch das Spülmittel und den Schwamm nicht vergessen. Sinnvoll sind auch Trinkflaschen, die du bei den Waschbecken immer wieder auffüllen kannst. Vergesse ausserdem nicht, ein paar Müllsäcke einzupacken.
9. Sonstiges
Klar, man geht nicht ans Openair, um zu schlafen. Aber ganz ohne Schlaf gehts eben auch nicht. Dabei ist es nicht einfach, auf dem Campingplatz eine Auge zuzukriegen. Deshalb werfe unbedingt noch ein paar Ohrstöpsel ins Gepäck. Und wenn du schon dabei bist, werfe gleich noch eine Rolle Klebeband hinterher. Auch wenn du es jetzt noch nicht weisst, du wirst es brauchen. Am besten druckt man sich vor dem Festival den Timetable aus, damit man seine Lieblingsband auf keinen Fall verpasst. Wenn gerade keine spannenden Konzerte sind, sitzt man meist mit Freunden und neuen Bekannten vor dem Zelt. Damit es dort nicht langweilig wird, sorgt man am besten etwas vor. Nein, nicht nur mit Bier. Versuche es doch auch mit einem Kartenspiel oder so. Oder kombiniere die zwei Sachen und bringe ein Beer-Pong-Set mit.
Und zum Schluss noch ein paar Tipps und Tricks für das Openair
- Drei Mahlzeiten am Tag an den Essenständen gehen ganz schön ins Geld. Wer nach drei Tagen Festival nicht ruiniert sein will, bringt eine Kühltasche mit und füllt diese nicht nur (aber natürlich auch) mit Bier. Für wahre Schluckspechte lohnt sich die Investition in ein Planschbecken – natürlich gefüllt mit Eis und Getränken.
- Wer die Chance auf eine erfrischende Dusche haben möchte, steht am besten richtig früh auf oder versuchts während des Konzerts eines Headliners. Sonst steht man ewig an.
- Wenn der Zeltplatz schon relativ voll ist und man plötzlich eine Lücke erspäht, ist das meist kein Glück, sondern einfach erklärt: Der freie Platz ist gleich neben dem WC. Oder neben dem Zaun (was an Festivals eigentlich dasselbe ist wie ein WC). Wer nicht drei Tage Uringeruch einatmen möchte, sucht lieber weiter.
- Viel trinken! Nein, nicht (nur) Bier, Wasser.
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Gonser.ch wünscht euch viel Spass beim Feiern und abtanzen!
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